... und warum?
Das Schreiben an sich ist mein Talent - davon bin ich seit nahezu 35 Jahren überzeugt. Nicht nur was (Kurz-)Geschichten angeht, auch konnte ich mich immer höflich ausdrücken und in Schreiben gut präsentieren - die Formulierung macht's eben. 😉 Und ich blogge sehr gerne. Ich liebe das Bloggen seit ungefähr zehn Jahren - seit ich das erste Mal die Möglichkeit entdeckte, mich schriftlich und gedanklich sowie emotional im Internet frei entfalten zu können. Und das ganz für umme! Na also, wenn ein Blog nicht meine Plattform wäre, um mich mitzuteilen, dann weiß ich auch nicht.
Doch seit vielen Jahren hängt's irgendwo. Es hakt, es kratzt, es ist anstrengend geworden. Ich habe nicht viele "Projekte", wie es so nett ausgedrückt heißt, ich habe allerdings einige Blogs. Internet-Tagebücher, Web-Logs eben. Und ich liebe jedes einzelne.
Wieso also nicht immer direkt über das schreiben, das mir im Kopf rumgeht? Das mir auf der Seele/dem Herzen lastet? Das mich beschäftigt oder mir einfach Spaß bereitet?
Es ist einfach und doch so kompliziert: so sehr ich das Schreiben an sich liebe, kostet es doch jedesmal wieder ungeheuer viel Kraft. Nicht, das ich es mir das Schreiben nicht wert wäre! Doch ich "teile" nicht! Ich handhabe meine Gedanken und Gefühle eben nicht in der weit verbreiteten, hirn- und herzlosen FB-Manier. Ich schreibe selber. Das ist manchmal nervenaufreibend. Das ist oftmals so energiezehrend, das ich schon allein bei dem Gedanken daran, mich auszuformulieren, mich schriftlich niederzulegen, so kaputt und abgeschlafft bin, das mir für das Bloggen selber keine Zeit bleibt.
MCS - ebenso wie andere chronische Erkrankungen - fressen nicht nur den Körper auf! Die permanente Müdigkeit und dennoch Schlaflosigkeit, die ich Zeit meines Lebens empfinde, führen zu körperlichen Beschwerden, die so gravierend sein können, das sie dauerhaft das Leben einschneiden.
Es bedarf also wirklich guter Tage, an denen ich mich aufraffen kann, noch kreativ zu werken - vor allem zu Schreiben. Denn hier ist eines wichtig: der Kopf! Solange der funktioniert, gleich wie müde ich bin, habe ich zwar die Gedanken, aber körperlich bei Weitem nicht mehr die Kapazität, noch etwas niederlegen zu können... Außer meinen Körper auf's Sofa, um mich unter meinen Decken einem 'Ich-kann-egal-wie-sehr-ich-auch-will-die-Augen-nicht-mehr-aufhalten'-Nickerchen hinzugeben.
Also wie - oder wohl eher: wann - soll ich noch schreiben und Berichte verfassen, die mir noch so sehr am Herzen liegen, aber zu denen mir die Kraft allein daran sie zu schreiben fehlt?
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