Ich kenne die Schlaflosigkeit und Einschlaf-/Durchschlafschwierigkeiten mein Leben lang. Bereits in früher Kindheit konnte ich abends keinen Schlaf finden. Ich glaube, mehr als 2-3 Stunden am Stück habe ich in meinem ganzen Leben noch nie schlafen können.
Und so ist mir auch die Thematik der Alpräume nicht fremd. Die sind nicht der Grund meiner Schlaflosigkeit, hindern mich aber oft genug daran, trotz bleierner Müdigkeit wieder einpennen zu können.
In den letzten Jahren - seit die Schilddrüse raus ist und die MCS sich so richtig fett breit gemacht hat - gingen meine Alpträume in eine andere Richtung. Nämlich eine, die ich bisher noch nicht kannte: ich träumte von der MCS! Aber nicht allein das ist der Horror, nein, denn der wahre Horror steckt viel tiefer.
In meinen Träumen versuchen mich mir völlig fremde Leute umzubringen. Nicht mit einer Waffe -
einem Messer oder Pistole, mit einer Axt oder sonstigem. Nein, diese Leute sprühen mir Deo oder Parfüm ins Gesicht. Das machen sie ständig und immerzu. Sie sprühen immer wieder um sich herum, die Luft ist dick und triefend vom Parfüm-Nebel, aber sie sagen immer wieder: "Ich rieche noch immer nicht gut genug. Und du kannst auch was brauchen!" Pfffft-pfffft, und wieder ein Sprühstoß, der mir den Atem nimmt.
➤ Eines haben alle Träume gemeinsam: ich wache auf, ehe ich im Traum umkippe. Mehr als ein Mal musste ich sofort das Licht auf meinem Nachttischchen anknipsen, weil ich nicht wusste, was geschehen ist. Es war alles so real. Im ersten Moment dachte ich manchmal, diesen Gestank der Parfüms noch riechen zu können - eine Illusion natürlich, die sich rasch legte.
Doch diese "Anschläge" haben zugenommen in den letzten Monaten.
Eine Warnung? Ein Weckruf? Einfach nur Angst?
Ich habe mich viele Jahre mit Psychologie und Traumdeutung beschäftigt - beides zusammen genommen ergibt oft erstaunliche Einsichten in die Seele und den Geist, den Verstand, eines Menschen. Schon 1993 begann ich, meine Träume - damals mithilfe eines Neurologen/Psychologen/Traumdeuters - zu analysieren. Die Sitzungen bei ihm waren nicht nur interessant, sondern vor allem hilfreich für meinen weiteren Lebensweg. Oftmals - und das, obwohl ich nur ungefähr acht Mal bei diesem wunderbaren Mediziner war - sprachen wir einfach nur über Alltäglichkeiten. Ich machte damals mein Fachabitur, war gerade bei meinem Vater ausgezogen (direkt mit meinem zweiten festen Freund in die erste gemeinsame Wohnung), und mein Leben lag vor mir. Der Arzt - Dr. Balu haben wir ihn genannt, obwohl er anders geschrieben wurde 😊, aber mochte das sehr, ja genoss es geradezu so genannt zu werden - war ein großväterlicher Typ, an die 70 Jahre und hatte nur noch einige Monate als kassenärztlich zugelassener Mediziner vor sich (aufgrund des Alters musste er sich dann damals privatisieren, leider). Seine Haare waren weiß, und er hatte volle, weiße, buschige und riesige Augenbrauen. In seinem weißen Arztkittel hinter dem enormen Schreibtisch, sitzend in einem alten, garkzenden Ohrenbackensessel wirkte er einfach nur entspannend. Man könnte sagen: das Bild von einem vertrauenswürdigen Arzt! 💖 Ja, ich habe ihn sehr gemocht. Er nannte mich damals immer "das Kätzchen im Körbchen", da ich bei meinem Vater großgeworden bin. Er gab mir den Anstoss, dieses Nest zu verlassen und auf eigenen Füßen zu stehen...
Ich habe viel von diesem Mann gelernt. Er war weise, ruhig, besonnen, und hatte immer ein leichtes Lächeln um die Lippen. Er war ein humorvoller Mensch, ohne jemals verletzend zu werden. Er hinterfragte alles, nahm sich wahnsinnig viel Zeit für seine Patienten, und liebte es, vor allem junge Menschen zu unterstützen.
Wie dem auch sei - ich habe lange nicht mehr so intensiv an Dr. Balu gedacht, die kleine sentimentale Zeitreise sei mir verziehen - dieser Mediziner ebnete den Weg für mein Interesse an Psychologie und Traumdeutung. Ich habe Bücher immensen Ausmaßes verschlungen zu diesen Themen. Sicher, ich bin weder studiert noch Mediziner, dennoch behaupte ich von mir, das ich so einiges deuten kann, was die menschliche Psyche betrifft. Selten, sehr, sehr selten, habe ich in den letzten Jahrzehnten daneben gelegen. Vor allem nicht bei mir selber.
Meine Alpträume entstanden allesamt - gleich welches Thema sie beinhalten - nach traumatischen Erlebnissen. Sei es eine von Gewalt geprägte Beziehung gewesen, oder eben die MCS, die mich aus meinem Leben gerissen und alles verändert hat (ich lasse einige Stationen meines Lebens natürlich aus, das gehört hier nicht hin und ich möchte das auch an dieser Stelle einfach nicht offenbaren).
Seit ich begonnen habe, diese Träume bewusster zu erleben (ja, man kann tatsächlich bewusst träumen und diese sogar steuern), mehr auf Details zu achten und zu vergleichen, was in welchen Träumen häufig oder weniger oft erscheint, nehmen die Alpträume wieder ab.
Dennoch ist es jedesmal erschreckend zu erkennen, das die MCS mir sogar in die Träume folgt. Allein das ist schon Horror.
😨 da würde ich auch angst kriegen. Erzähl doch mal mehr über das Beeinflussen von Träumen.
AntwortenLöschenWenn ich Zeit, Muße und Kraft finde: gerne! Ansonsten wird das Thema wohl leider eher auf der Strecke bleiben (und Du wirst Dich durch-googlen müssen 😜).
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