Montag, 9. März 2020

Blutabnahme und die Folgen


Die Nacht zuvor konnte ich natürlich keine Minute Schlaf finden - wie zu erwarten war. Dennoch war ich weder nervös, noch hatte ich Angst, noch grübelte ich die ganze Nacht. Im Gegenteil: ich fand Ruhe und habe die Dunkelheit und Stille genossen.
Doch kaum zog ich mich am Morgen an, setzte Kurzatmigkeit und Herzrasen ein - ich konnte kaum Atmen. Nein, keine Panikattacke, obwohl die Symptome damit zu vergleichen waren. Doch mit dieser Atemlosigkeit kämpfe ich seit vielen Monaten, und diese Anfälle vermehren sich zusehends. Abhilfe kann ich nur schaffen, wenn ich ruhig liege/sitze, meine Atmung kontrolliere und viel Wasser trinke - und vor allem: wenn ich meinen Körper "runterkühle", sprich Fenster auf und so lange geöffnet lassen, bis ich vor Frieren zittere. Dann beginnt sich meist meine Magensäure etwas zu regen (vergleichbar mit Magenknurren), und plötzlich löst sich der "Knoten" und ich kann normal atmen und bekomme wieder Luft, das Herzrasen und die Kurzatmigkeit legen sich.

Jedenfalls war der Weg hin und zurück die Hölle:
ich war kaum fähig, mein Tuch vor Mund und Nase zu halten, so schwer bekam ich Luft. Ich musste alle paar Meter stehenbleiben und konnte meistens nur gebückt laufen - als wäre ich einen Marathon gerannt.
So ging es dann auch im Labor der Arztpraxis: mein Arm bebte vor Zittern, und ich musste alle Kraft zusammen nehmen, damit ich unter dem Tuch atmen konnte. Doch ich hielt es kaum aus, musste letztendlich (nach der Blutabnahme, während mein Begleiter mir noch die Watte auf die Wunde presste) das Tuch ein wenig lüpfen - und bekam eine starke Prise des widerlichen Geruchs des Desinfektionsmittels ab. Unerträglich, und die Symptome verstärkten sich nicht nur, es kamen (wie sollte es auch anders sein?) noch weitere Symptome hinzu. Ich ergriff die Flucht und nuschelte in mein Tuch:
"Ich muss raus hier!"
Vor der Tür der Praxis - an diesem Tag war es sehr kalt und leicht windig - sagte ich meinem Begleiter, das mein Arm noch blute. Er wollte mir das natürlich nicht glauben, bis ich den Pulloverärmel hochzog. Das Blut rann am Arm entlang. Ich sagte, er sollte nochmal Watte holen gehen. Das tat er flugs, und ich klemmte mir für einen Moment einen Wattepad in den Arm, den ich solange zusammenpresste, bis die Blutung aufgehört hatte.

Ich möchte diesen Tag gerne aus meinem Gedächtnis streichen. Ein absoluter Horror-Tag!
 Als wir zu Hause waren und ich mich entkleiden konnte, schlotterte ich vor Kälte, und die Atemnot lies langsam nach. Doch leider erlitt ich weitere zwei heftige Anfälle: einen Nachmittags und einen gegen Abend. Der zweite Anfall mit Atemnot & Herzrasen hielt um die eineinhalb Stunden an, der nächtliche Anfall dauerte bis in den Morgen hinein (ca. 6 Stunden).

Geblieben ist mir als Andenken dann noch dieses hier:



Die MTA, die mir Blut abnahm, hat mich unverständlicherweise irgendwie auf dem Kieker. Sie weiß nicht, was MCS ist, und deshalb denkt sie, es gäbe die Erkrankung nicht. Und ich bin somit eine Persona non grata, von der sie gar nicht weiß, was ich überhaupt in der Praxis will...

Danke schön für die bleibende Erinnerung, die nach fast sechs Tagen erst so richtig hübsch aussieht! 😡

Nicht zu vergessen: diesmal gibt's 'nen Roy für die MTA. Den hat sie wirklich verdient!

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