Mittwoch, 27. Januar 2016

Hautpflege mit Olivenöl


Bei MCS ist es in diesen grundlegenden Dingen wie bei allen anderen Erkrankungen auch: man hat a) weder nur diese Krankheit allein; b) jeder Mensch ist ein Individuum und verträgt somit c) das eine oder andere besser oder schlechter.

Ich leide seit ca. 25 Jahren an Neurodermitis. Dazu will ich erwähnen, das der letzte heftige Schub schon sehr, sehr lange her ist - ca. 15 Jahre. Dennoch ist meine Haut krank - und die Haut ist das größte Organ des Körpers, somit werden nicht nur Schad- und Giftstoffe über die Haut schnell aufgenommen, sondern auch gesundheitsförderliche
und sogar lebenswichtige Stoffe, die den Körper entgiften und einer Erkrankung der inneren Organe vorbeugen/sie verzögern können. Trockene und spannende Haut sind für mich kein Neuland, damit lebe ich ja nun schon die Hälfte meines Lebens.

Aber was tun bei MCS? Ich war ein Nivea-Kind, ich gebe es zu. Habe mir täglich das Gesicht und die Lippen mehrmals mit Nivea eingeschmiert, hatte auch stets verschiedene Dosen-Größen griffbereit: z. B. eine große Portion im Badezimmer, eine kleine Dose im Rucksack für unterwegs und eine mini-Dose Nivea für die Jacken- oder Hosentasche im Sommer, wenn ich keinen Bock auf Tasche/Rucksack hatte. Nivea-Creme enthält nicht nur Parfüme, auch Hormone, Zitronensäure, Paraffinöl, Aluminium, Alkohol... so gar nicht geeignet bei MCS.

Als ich diese Creme absetzte, wußte ich noch nichts von MCS. Es war kurz nach meiner Schilddrüsen-OP, als ich keine feste Nahrung mehr zu mir nehmen konnte (lediglich Wasser). Ich ertrug den Geruch und auch den Geschmack dieser Creme nicht mehr. (Geschmack? Klaro! Wenn man sich das Zeug mehrmals täglich auf die Lippen schmiert, schmeckt man das auch.)

Doch meine Haut war dennoch trocken und spannte. Also kamen erstmal anderweitige Cremes her, allerdings - mit meinem neuerworbenen Wissen über die Zusätze der gängigen Kosmetika - nur noch Naturprodukte. Aber hier heißt es: "Naturprodukt" ist nicht gleich "natürlich" bzw. "rein", und Naturkosmetika ist bei weitem nicht für MCS-Erkrankte geeignet, enthält auch sie zumeist Zitronensäure (die aus Schwarzschimmel gewonnen wird) und ebenso chemische Stoffe und auch Parfüme. Es dauerte einige Monate, ehe ich wortwörtlich am Leib zu spüren begann, wie stark ich auf die Duftstoffe in eben dieser Naturkosmetik reagierte.

Ich versuchte einige Tage, ohne Creme auszukommen. Meine Haut brannte, juckte, schmerzte. Und hier spreche ich allein vom Gesicht!; ganz zu schweigen vom Rest der Haut, den zwar oft schwitzigen, dennoch immerzu trockenen Händen; den juckenden Armen; der spanndenden Haut am Rücken; etc. ...

Also mußte ich damals schnell eine Lösung finden. Und dann dachte ich mir, ich versuche es (aushilfsweise, bis ich eine andere dauerhafte Lösung finde) mit dem Olivenöl, das ich früher zum Kochen/Braten und für Salate nutzte. Eben dieses Öl vertrage ich seit meiner SD-OP gar nicht mehr im/am Essen, aber zur Anwendung auf der Haut: optimal! Nur eine geringe Menge (ca. 2-3 TL) reicht, um Gesichtshaut, Hals, Dekolleté und die Oberarme einzuölen und sofortige Entspannung zu erzielen. Die Haut wird samtweich, der Geruch ist angenehm (sofern man nach einigen Minuten überhaupt noch großartig von Eigengeruch des Öls sprechen kann) und triggert mich nicht. Seit ich das Olivenöl äußerlich anwende, geht es meiner Haut richtig gut, obwohl ich es nur im oberen Körperbereich nutze. Dennoch hat sich seitdem mein komplettes Hautbild wesentlich verbessert, will heißen: ich benötige keine Anwendung mehr am gesamten Körper, die Haut ist überall weich und entspannt.

Generell kann ich sagen: Olivenöl zur Hautpflege: ja! Ob man es verträgt, muss man leider als MCS-Erkrankter selber herausfinden. Hier gilt wie immer bei dieser Erkrankung: man ist sein eigenes Versuchskaninchen. 😔


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