Samstag, 2. Februar 2019

🍕 Und was isst du so? 🍳


Tatsache ist: sehr viele MCS-Erkrankte (vor allem in fortgeschrittenem Stadium der Krankheit) vertragen immer weniger Lebensmittel. Viele Erkrankte können sich nur noch von maximal fünf - 5 - unterschiedlichen Lebensmitteln ernähren.

Zum einen liegt es an Unverträglichkeiten, die heutzutage leider schon gängig sind: z. B. Lactose-/Fructose-Intoleranz, Glutenunverträglichkeit, Histaminintoleranz. Diese festzustellen liegt beim Arzt, und für den "normalen" Menschen gibt es Möglichkeiten - außer Verzicht - auf Intoleranzen und Unverträglichkeiten zu reagieren und diese unter Kontrolle zu halten.

Doch MCS-Erkrankte reagieren völlig anders und wesentlich sensibler auf alle Lebensmittel. Dies liegt nicht nur an der Verarbeitung an sich - beispielsweise an den Hygienebedingungen in Verarbeitungsbetrieben und welche Chemikalien hier zum Einsatz kommen. Es beginnt wesentlich früher:

Verseuchung der Böden, in denen Gemüse/Obst gezogen werden, enthaltene Stoffe in der Erde (wie z. B. Metalle/Schwermetalle), Belastungen durch Chemikalien, Pestizide und andere Insektenvernichtungsmittel, ebenso wie Düngemittel. Doch ebenso spielen Anbaugebiete eine große Rolle: Auto- wie auch Industrieabgase, die sich nicht nur auf die Böden, sondern ganz direkt auf den Pflanzen selber ablagern. Auch rufen die zunehmend populärer gewordenen Kreuzungen diverser Pflanzen miteinander Unverträglichkeiten hervor.

In allen Lebensmitteln - und sei es in einem Hühnerei vom Biohof (dessen Gehalt u. a. an dem gemessen wird, was die Hühner zu fressen bekommen, wie viel Auslauf sie haben, ob sie mit Hormonen behandelt werden etc.) - sind gewisse Nährstoffe und Grundstoffe enthalten. In jedem Obst und Gemüse, jeder Nuss und jeder Getreidesorte (ob Weizen, Roggen oder Reis etc.) sind Nährwerte enthalten. Diese lassen sich grob einteilen in Mineralien, Vitamine, Fette, Zucker, diverse (Fett-)Säuren und Hauptbestandteile. Zu den Hauptelementen zählen Kalorien, Kohlenhydrate, Proteine, Fettanteil, Ballaststoffe, Wasser- und Zuckergehalt.
Unter Mineralien teilt man u. a. auch die Anteile an Metallen und Schwermetallen ein. Somit ist bei gewissen anderen Erkrankungen (wie beispielsweise der Eisenspeicherkrankheit = Hämochromatose) generell Vorsicht geboten vor dem Verzehr bestimmter Lebensmittel (hierzu, wie anhand des Beispiels mit dem Huhn erklärt, zählen natürlich auch jegliche Fleisch- und Fischarten und andere tierische Produkte).


➤ Wie sieht das jetzt bei MCS aus?

Die zweite Tatsache ist: wird ein Lebensmittel vertragen, sollte man bei genau diesem bleiben - verträgt jemand eine bestimmte Nudelsorte eines bestimmten Anbieters, sollte man nicht auf ein ähnliches Produkt ausweichen. So verhält es sich mit allen und jeglichem Nahrungsmittel. Unverträglichkeiten sind so vielfältig und individuell wie die Menschen selber. Es spielt dabei keine Rolle, ob es sich um ein sogenanntes "Bioprodukt" aus dem Reformhaus oder gar von einem Bauernhof handelt, oder ob es gängige Ware aus dem Supermarkt ist. Jede noch so kleine Spur an zuvor eingesetzten chemischen Stoffen, Insektiziden, an Bodenverseuchung oder Umwelteinflüssen der Industrie - jedes Teil für sich verändert die im Lebensmittel enthaltenen Nährwerte. Und ebenso wird jedes noch so kleine Teil anders aufgenommen und verarbeitet - und gespürt.

Lebensmittel, egal woher sie kommen und mit was sie behandelt oder nicht behandelt wurden (siehe Umwelteinflüsse), können milde bis sehr starke - im schlimmsten Fall lebensbedrohliche - Symptome hervorrufen.

Das bei MCS ein Verzehr von Fertigprodukten sowohl in Dosen, Gläsern, Tetrapaks oder anderweitigen Plastik- und Kunststoffbehältnissen nicht möglich ist, erklärt sich nicht allein aus dem Verpackungsmaterial, in dem die Nahrung aufbewahrt wird. Jegliche Fertigprodukte enthalten Zusätze wie z. B. Glutamate (= Geschmacksverstärker, sprich man will immer mehr essen, obwohl man den Geschmack schon gar nicht mehr mag), extrem viel Zucker oder chemische Süßstoffe, extrem hohen Salzgehalt, Farbstoffe, künstliche Zitronensäure (die aus Schwarzschimmel gewonnen wird), Aromen (die einen Geschmack von einem natürlichen Produkt erzeugen sollen, z. B. in einer Tomatensuppe, die eigentlich nur künstlich schmeckt, beim Verzehr den Tomatengeschmack vorgaukelt; auch diese werden vorwiegend aus Schimmel hergestellt), phosphathaltige Säurungsmittel (die die Calcium-Aufnahme behindern und somit die Knochen schwächen), Konservierungsstoffe, Enzyme, Hormone...
Selbst wer nicht unter MCS leidet sollte auf Produkte in diesen zu 100% gesundheits- und umweltschädigenden Verpackungen verzichten!


Das die Zahl der MCS-Erkrankten steigt ist nicht zu leugnen. Das die Nahrungsmittelunverträglichkeiten und -Intoleranzen auch unter "normalen" Menschen immer größer wird, ist ebenfalls eine Tatsache, die nicht von der Hand zu weisen ist.
Ebenso Tatsache ist der Umstand, das MCS-Erkrankte aufgrund eben jener "ich kauf lieber was Billiges ein, dann kann ich mehr holen"-Mentalität des Otto-Normal-Verbrauchers kaum noch unbelastete Lebensmittel zur Verfügung haben.

Und was isst du so?





2 Kommentare:

  1. Hallo Sodamaus, das ist wirklich schwierig und kaum vorstellbar, so zu leben. Jetzt muss ich mal ganz dumm fragen, wie ist es möglich auch nur annährend euren Vitamin - und Mineralstoffhaushalt zu decken!? Das zieht ja ein Haufen Mangelerscheinungen nach sich, oder nicht? Ohne Obst und Gemüse kann man doch nicht leben?

    Liebe Grüße Annette

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  2. Hallo liebe Annette!
    Anfangs wollte ich Dir in einem Kommentar antworten - doch Deine Frage trägt so viele Wellen nach sich und bedarf so vieler Erklärungen, das ich mich zu einem weiteren Blog-Post inspiriert fühle! Somit also vielen Dank dafür! 💗 Die Antwort wird vermutlich einige Tage auf sich warten lassen, doch ich gehe frischen Mutes gleich ans Werk. 😊

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