Montag, 15. April 2019

Überschüssige Magensäure (Reflux): Geräusche im Hals, Atemnot und Panikattacken


Seit Monaten immer wieder Rasseln im Hals, Pfeifen, Quietschen... Ich habe es irgendwann "mein Quietschebällchen" genannt. Anfangs hat es mich nicht so gequält. Doch dann steigerte sich meine Schlaflosigkeit ins Unermessliche: statt meine üblichen 1-1,5 Stunden am Stück pennen zu können, konnte ich maximal eine halbe Schlaf finden, ehe ich einen Hustenanfall bekam.
 Habe immer weiter den Husten gesteigert, indem ich versuchte, "den Knoten" aus dem Hals auszuhusten. Gleich einem Raucher, der einfach Morgens nach dem Aufstehen mal ganz locker "abhustet", und dann ist gut. Doch dieses krampfhafte Aushusten-Wollen hat mich in den letzten Wochen scheint's doch auf andere Weise kaputt gemacht:

Aufgefallen ist mir, das - sobald ich abhusten konnte - das lediglich durchsichtige Flüssigkeit ausgewürgt wurde. Ebenfalls aus der Nase kam nichts anderes mehr. Es schmeckte und roch nur nach Magensäure...

Vor einigen Tagen (Samstag auf Sonntag Nacht - 13. auf 14.04.) eskalierte das Ganze:
ich bekam extreme Atemnot. Ich konnte durch die Nase nicht mehr richtig atmen, als wären die Nebenhöhlen dicht, und bekam auch über die Lunge keine Luft mehr. Das Rasseln, Pfeifen, Quietschen, Grummeln, Japsen, Keuchen... kurz die Geräusche im Hals selber wurden so ohrenbetäubend, das - obwohl mein Körper gerne geschlafen und ausgeruht hätte - ich nicht eine Minute einschlafen konnte.
 Sonntag morgens gegen halb elf war es mir möglich, für einige Stunden Ruhe zu finden, da die Geräusche im Hals endlich leiser wurden (nach bis dahin acht Stunden Quälerei).

Sonntags steigerte sich das Ganze ins Unermessliche: Durch den ständigen Versuch, etwas "aushusten" zu wollen, das nichts anderes war als der Magensäureüberschuss, entzündete sich nicht nur die Luft- und Speiseröhre, sondern natürlich ging es auch meinem Magen nicht mehr gut. Alles war gereizt. Ich konnte kaum den Arm heben, ohne außer Atem zu geraten. Ich konnte durch die Nase nicht mehr richtig Atem holen, da auch die Nebenhöhlen von der Magensäure angefüllt waren.
Je mehr ich hustete, desto mehr verschlimmerte sich mein Zustand.

Sonntag war die Hölle. Ich bekam keine Luft mehr. Ich habe alle Stunde eine Panikattacke bekommen, da ich nicht mehr atmen konnte. Jedes Gefühl von äußerlicher Wärme (ein T-Shirt, eine Decke, die Heizung) zwängte mich dermaßen ein, das sich eine geradezu klaustrophobische (= räumlich bedingte) Angst bildete.
  Mein Lebensgefährte stellte die Heizung ab. Er schrie mich zuweilen an, das ich nur Angst habe und mir alles einbilde, das ich atmen könne, denn sonst könne ich nicht mehr sprechen... Sicher sicher. Doch ich konnte so schwer Luft holen, mein Brustkorb hob und senkte sich in extremen Maße, als wäre ich einen Marathon gelaufen - obwohl ich mich nur 1,5 Meter vom Sofa zum Stuhl vor dem PC bewegt hatte; ohne große Anstrengung.
 Zuweilen allerding sprach er mir gut zu, redete mir eine Übung ein: "Durch die Nase einatmen, durch den Mund ausatmen." --- Eine Übung, die generell gegen Panikattacken helfen soll. Wirkte aber nicht bei mir, denn die Beklemmung in der Brust und die immer wiederkehrende Aufregung brachten die Magensäure erst so richtig "zum brodeln".

Kurz gefasst: die Hölle. Ich selber habe mir dann letztendlich eine Übung beigebracht - in Anlehnung an die Worte meines Lebensgefährten, der an sich das bestätigt hat, das ich schon lange wusste: je mehr "hochgespuckt" werden soll, desto näher die Entzündung der Atemwege/Speiseröhre bei Reflux. Je mehr Magensäure also hochschießt, umso größer die Gefahr, das Entzündungen entstehen. Je mehr man versucht dies einzudämmen, umso weniger besteht eine Entzündlichkeit auch der Atemwege.

Warum ich keine Säureblocker nehme? Hallo! Mal dieses Blog gelesen? Geht nicht. Selbst "natürliche" Säureblocker sind angereichert mit chemischen Wirkstoffen. Und bei mir kommt durch eben die Anwendung der sogenannten PPI jede Hilfe zu spät: wie in den meisten (bis zu 90% aller) Fälle wirken Säureblocker kontraproduktiv. Sie zerstören den natürlichen Säure-Haushalt im Körper und zermürben/zerstören den Magenpförtner. In meinem Fall ist der schon vor Jahren kaputtgegangen. Allein nur durch eben diese Tabletten (Panto- und Omeprazol). Hätte ich diesen Dreck erst gar nicht gefressen, wäre alles in Ordnung.

Wie dem auch sei, ich habe keine TARDIS und auch keinen DeLorean, um in der Zeit zurückreisen zu können, dies noch zu ändern oder rückgängig zu machen.

Es ist eine Qual. Es gilt nur eines noch: Versuchen die Magensäure in Schach zu halten. Besser den "Sabber" rauslaufen lassen, egal wie unangenehm es erst erscheinen mag. Nicht mehr "hochwürgen", gleich welchen "Kloß" ich meine im Hals zu haben. Husten so weit unterdrücken, außer es ist ein trockener, reizender Husten, der durch Wasser gelindert werden kann. Nase nur putzen, wenn sich wirklich Schleim angesammelt hat, nicht Magensäure...

So weit, so gut. Ich beobachte mich weiterhin. Denn diese Hölle wie vor einigen Tagen will ich nicht noch einmal durchleben müssen.

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